Das Frühmittelalter – wirklich ein dunkles Zeitalter für die archäologische Forschung? Tatsächlich entwickelt sich in dieser Epoche das Fundament für die Gestalt der heutigen Kulturlandschaft(en), auch im Bundesland Niedersachsen. Der in diesem Band zusammengetragene Forschungsstand zeigt das frühe Mittelalter als eine turbulente Zeit, gekennzeichnet durch vielfältige grundlegende Veränderungen: eine „Zeitenwende“. Die Archäologie erkennt im Übergang von den vorhergehenden Perioden eine dynamische Phase mit teils weitreichenden Innovationen, sowohl innerhalb der materiellen wie auch ideellen Kultur. Und es wird aber auch deutlich, wie unterschiedlich und vielerorts gewalttätig diese Umbrüche verliefen und die Bevölkerungsgruppen darauf reagierten. Grund genug, dass sich die aktuelle Ausgabe der Archäologie in Niedersachen dieser faszinierenden Zeitepoche widmet. Insbesondere im Zusammenspiel mit den überlieferten Schrift- und Bildquellen lassen die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen im Bereich der verschiedenen Fundplätze weitreichende Schlussfolgerungen zu den kleineren, regionalen bzw. überregionalen Vorgängen und sogar den großen Ereignissen von weltgeschichtlicher Relevanz zu. Fundstellen mit „Nasenschabern“, reichlich vielen Pfosten im Löss oder durcheinander geworfene Bestattungen der Bronzezeit. Grabplatten, Schädelfunde oder historische Wege über den Harz: Fundplätze, die man sich wünscht oder die aber erst erstaunlich viele Mühen und Gedanken erfordern, um diese einschätzen zu können. Der archäologische Befund ist weder vorhersehbar noch konstruierbar. Umso mehr lädt eine besondere Befundlage zum Nachdenken und Vergleichen ein. Dieses Privileg haben nicht nur die „professionellen“ Archäologinnen und Archäologen, sondern auch die ehrenamtlich in Niedersachsen wirkenden Hobbyarchäologen, deren Sammlungen, modern erfasst und digitalisiert, eine wichtige Grundlage neuer Forschungsarbeiten werden können.
Am Anfang war die Muttergöttin
17,95 €Um 12 000 vor Chr. entstanden erste Teile eines mächtigen Bergheiligtums im Südosten der Türkei, erbaut von Menschen, die nach der bisherigen wissenschaftlichen Auffassung gar nicht in der Lage waren, so komplexe, tonnenschwere Steinstelen aus Steinbrüchen herauszulösen und sie mit den sensationellen, realistischen Tierdarstellungen zu versehen: Die schweifenden Jagdbeuter des akeramischen Neolithikum.

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