Es hätte so schön sein können, wäre da nicht der Untergrund: Aufgrund ihres Gewichts versank die Burg, ausgerechnet auf der Seite des repräsentativen Burgturms, zusehends im weichen Boden. Nach wohl nur kurzer Zeit wurde die stattliche Burg aufgegeben und abgetragen und geriet bald in Vergessenheit.
Erst knapp 700 Jahre später wurde die längst vergessene Befestigung wieder ans Licht gebracht. Nachdem 2006 erste Reste der Niederungsburg entdeckt wurden, hat die Archäologische Denkmalpflege des Landkreises Cuxhaven in den Jahren 2013 bis 2015 umfangreiche Untersuchungen an der Burg durchgeführt. Neben Erkenntnissen zur ungewöhnlichen Bauweise der Anlage liefern die Ausgrabungsergebnisse der Stoteler Burg zudem einen guten Einblick in die hoch- und spätmittelalterliche Territorialgeschichte im Elbe-Weser-Dreieck.
Archäologie in Niedersachsen Band 12/2009
12,90 €Seit es ihn als bewusstes und denkendes Wesen gibt, macht sich der Mensch Gedanken über den Tod, wie es wohl ist, zu sterben und was danach kommen mag. Begräbnisritual und Grabform spiegeln aber nicht nur die Trauer der Angehörigen wider, sondern sind auch gesellschaftliche oder politische Ausdrucksmittel. Das diesjährige Schwerpunktthema zeigt, wie Archäologen versuchen, sich mit Hilfe von Grabfunden dem Umgang mit dem Tod in längst vergangenen Zeiten anzunähern. Heutige Vorstellungen auszublenden und sich gedanklich darauf einzulassen, was die Menschen damals angetrieben hat, ihre Verstorbenen gerade so zu versorgen, wie Archäologen sie vorfinden, ist dabei eine spannende, aber auch sensible Aufgabe. Anthropologische Analysen von Skelettresten bestätigen vielfach die Interpretation der Grabfunde, können aber auch zu Erkenntnissen führen, die zu einem radikalen Umdenken zwingen.
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