Antichristie

Durga ist fünfzig, erfolgreiche Drehbuchautorin und auf dem Weg nach London, wo sie an einer möglichst kritischen Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten soll. Durga liebt Kritik und Britishness und Agatha Christie…und als Kind eines vom britischen Empire versehrten indischen Vaters auch wieder nicht. Wie in uns allen toben Kämpfe in ihr, die über sie hinausgehen und weit in die Geschichte der Welt hineinreichen – deshalb ist nur folgerichtig, dass es auf einmal 1906 in London ist und Dunga auf indische Revolutionäre gegen den Kolonialismus trifft, die keineswegs so gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe.
So grundlegend wie befreiend, so komisch wie bitter, so wissend wie fragend schreibt Mithu Sanyal über das Leben beim Ringen um das richtige Leben. „Antichristie“ erzählt auf unerhörte Weise von unserer ganzen zerbrechlichen Welt.