Tessa Ensler ist die auffälligste unter den jungen Strafverteidigerinnen Londons. Sie entstammt nicht einer jenen angesehenen Familien mit old money. Sie hat sich aus einem Klima häuslicher Gewalt befreit und aus der Arbeiterklasse hochgearbeitet. Heute verteidigt sie unter anderem Männer, die wegen sexueller Übergriffe angeklagt sind. Ihre Art, Zeuginnen – die mutmaßlichen Opfer – ins Kreuzverhör zu nehmen, ist legendär und wird zu ihrer Eintrittskarte in den inner circle der Anwaltskammern. Es scheint, als hätte sie es geschafft. Doch dann passiert etwas, das ihren Glauben an das Gesetz tief erschüttert, und sie entscheidet sich, selbst in den Zeuginnenstand zu treten.
„Prima Facie“ (bis auf Widerruf) wird ab dem 08. März als Schauspielproduktion im Kleines Haus des Oldenburgischen Staatstheaters aufgeführt. Ausgezeichnet als bestes neues Stück bei den Laurence Olivier Awards 2023.
Die Protagonistin dieses leidenschaftlichen Monologs ist eine erfolgreiche Strafverteidigerin. Oft verteidigt Tessa Ensler Männer, die wegen sexueller Übergriffe angeklagt sind – doch am Ende steht sie vor Gericht auf der anderen Seite. Das Stück lässt Tessa zu Wort kommen. Und nur sie. Aussagen ihrer Kolleginnen und Freundinnen, ihrer Mandanten und ihrer Familie hören wir durch ihre Stimme. Franziska Stuhr und Rebecca Seidel widmen sich diesem australischen Stoff und befragen zugleich die Situation in Deutschland. Wie ist das Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit? Struktur und Einzelschicksal?
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.