Dies schrieb der Dichter Rainer Maria Rilke über das Gilgamesch-Epos am Silvesterabend des Jahres 1916 an Helene von Nostitz.
Das Epos, das der Nachwelt auf zwölf Tontafeln in Keilschrift erhalten geblieben ist und im Jahr 1853 ausgegraben wurde, ist nach den Worten Rilkes „das Epos des Todes“. Es ist aber noch viel mehr. Es ist das Epos einer großen Freundschaft, die letztlich auch durch den Tod nicht endet. Es ist eine Geschichte der Erkenntnis über sich selbst und seiner eigenen Grenzen, die Geschichte einer inneren Entwicklung.
Ilona Bocks künstlerische Umsetzung des Epos beabsichtigt eine möglichst reduzierte Darstellung der Protagonisten. So ist bewusst darauf verzichtet worden, Gilgamesch, zu zwei Dritteln Gott und einem Drittel Mensch, gottgleich darzustellen und die Götter und weisheitsvollen Wesen, denen Gilgamesch auf seiner Suche nach der Unsterblichkeit begegnet, erscheinen ebenfalls menschlich oder aber als Wegweiser zu einem tieferen Verständnis des menschlichen Seins. Die abstrakten Formen der Illustrationen erzeugen eine dichte, mystische Wirkung.
(frei nach dem Nachwort der Autorin)


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