Eingegangen wird auf Münzbeigaben in Gräbern, die vermutete Klostergründung in Fintel sowie Strukturen eines mittelalterlich/neuzeitlichen Friedhofs. Begleitet wird die archäologische Auswertung der Grabungsergebnisse durch einen Beitrag des Regionalhistorikers Dirk Lürssen, der sich mit den Kirchenbauten in Fintel anhand der Schriftquellen beschäftigte.
Die Ausgrabungen in Groß Meckelsen sind das größte Projekt, das die Kreisarchäologie bislang durchgeführt hat. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde fast ein komplettes Dorf der Römischen Kaiserzeit freigelegt. Nachdem nun vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur zwei Stellen zur Aufarbeitung finanziell gefördert wurden, schreitet die Aufarbeitung sichtlich voran. Die beiden archäologischen Bearbeiter, Jan Bock und Ivonne Baier, geben Einblicke in den Aufarbeitungsstand und stellen erste Ergebnisse vor. Herausragend sind u.a. Hinweise auf eine Produktion von Glasperlen in Groß Meckelsen. Bislang gab es kaum Siedlungen mit einem derartigen Produktionsnachweis in der germania magna.
Noch aktueller sin die Grabungen in Lavenstedt, die 2010-2012 durchgeführt wurden. Dabei wurden eine Siedlung der Trichterbecherkultur untersucht. Ein Hausgrundriss und ein Brunne gehören zu den hier festgestellten Siedlungselementen. Die ersten Ergebnisse werden vom Bearbeiter Moritz Mennenga vorgestellt.
Einem ungewöhnlichen Fund widmet sich Sonja Nolte in ihrem Beitrag über einen Christianstaler aus Bothel. Die auf 16285 datierte Münze konnte von ihr durch eine genaue Analyse als Fälschung entlarvt werden.
Der Band schließt mit Tätigkeitsberichten der Kreisarchäologie, des Bachmann-Museums, der Archäologischen Gesellschaft und der Fundchronik der Jahre 2012-2014, in der zahlreiche Neufunde vorgestellt werden.
Archäologie in Niedersachsen Band 12/2009
12,90 €Seit es ihn als bewusstes und denkendes Wesen gibt, macht sich der Mensch Gedanken über den Tod, wie es wohl ist, zu sterben und was danach kommen mag. Begräbnisritual und Grabform spiegeln aber nicht nur die Trauer der Angehörigen wider, sondern sind auch gesellschaftliche oder politische Ausdrucksmittel. Das diesjährige Schwerpunktthema zeigt, wie Archäologen versuchen, sich mit Hilfe von Grabfunden dem Umgang mit dem Tod in längst vergangenen Zeiten anzunähern. Heutige Vorstellungen auszublenden und sich gedanklich darauf einzulassen, was die Menschen damals angetrieben hat, ihre Verstorbenen gerade so zu versorgen, wie Archäologen sie vorfinden, ist dabei eine spannende, aber auch sensible Aufgabe. Anthropologische Analysen von Skelettresten bestätigen vielfach die Interpretation der Grabfunde, können aber auch zu Erkenntnissen führen, die zu einem radikalen Umdenken zwingen.
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