Ein Archäologe kommt mit vielen interessanten Menschen zusammen, darunter ausgesprochenen Originalen. Archäologen haben ihre Eigenheiten, ehrenamtliche Denkmalpfleger und Hobby-Archäologen geben Anlass zum Schmunzeln oder Erschrecken. Grundeigentümer, auf deren Land etwas gefunden wird, reagieren anders als der Archäologe es sich vorstellt. Ein Bauer glaubt fest, daß Riesen die Steingräber erbaut haben, ein anderer sucht mit der Wünschelrute nach Urnengräbern. Ein Arzt operiert mit antikem Feuersteinmesser. Politik und Medien sind unberechenbar. Schließlich hinterließ auch das Dritte Reich Spuren und Wirkungen. Daher sind einige Abschnitte auch zeitgeschichtlich interessant.
Eine interessante Lektüre – nicht nur für Niedersachsen!
Archäologie in Niedersachsen Band 12/2009
12,90 €Seit es ihn als bewusstes und denkendes Wesen gibt, macht sich der Mensch Gedanken über den Tod, wie es wohl ist, zu sterben und was danach kommen mag. Begräbnisritual und Grabform spiegeln aber nicht nur die Trauer der Angehörigen wider, sondern sind auch gesellschaftliche oder politische Ausdrucksmittel. Das diesjährige Schwerpunktthema zeigt, wie Archäologen versuchen, sich mit Hilfe von Grabfunden dem Umgang mit dem Tod in längst vergangenen Zeiten anzunähern. Heutige Vorstellungen auszublenden und sich gedanklich darauf einzulassen, was die Menschen damals angetrieben hat, ihre Verstorbenen gerade so zu versorgen, wie Archäologen sie vorfinden, ist dabei eine spannende, aber auch sensible Aufgabe. Anthropologische Analysen von Skelettresten bestätigen vielfach die Interpretation der Grabfunde, können aber auch zu Erkenntnissen führen, die zu einem radikalen Umdenken zwingen.
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