Die Bodendenkmalpflege, archäologische Forschungen und quellenkritische Urkundenanalysen zeichnen nun ein neues Bild nach, das von den frühen Christianisierungsbestrebungen im frühen 8. Jahrhundert über die Dorfbegründungen bis zu den Schenkungsurkunden des 12. Jahrhunderts reicht.
Ausgehend von Ausgrabungen im Dorf Gevensleben im Landkreis Helmstedt werden anschaulich die kulturellen Verflechtungen, Einflusssphären und Machtpositionen erläutert. Die anthropologischen Untersuchungen einer dörflichen Bevölkerung dieses Zeitraums liefern Antworten auf die Fragen, wie sie gelebt und teilweise auch, was sie erlebt hat. Der Forschungsstand im Braunschweiger Land erlaubt es dabei, von Werlaburgdorf über Remlingen bis nach Süpplingenburg fasznierende Einblicke in diesen Zeitraum des Epochenwandels zu geben.
Archäologie in Niedersachsen Band 12/2009
12,90 €Seit es ihn als bewusstes und denkendes Wesen gibt, macht sich der Mensch Gedanken über den Tod, wie es wohl ist, zu sterben und was danach kommen mag. Begräbnisritual und Grabform spiegeln aber nicht nur die Trauer der Angehörigen wider, sondern sind auch gesellschaftliche oder politische Ausdrucksmittel. Das diesjährige Schwerpunktthema zeigt, wie Archäologen versuchen, sich mit Hilfe von Grabfunden dem Umgang mit dem Tod in längst vergangenen Zeiten anzunähern. Heutige Vorstellungen auszublenden und sich gedanklich darauf einzulassen, was die Menschen damals angetrieben hat, ihre Verstorbenen gerade so zu versorgen, wie Archäologen sie vorfinden, ist dabei eine spannende, aber auch sensible Aufgabe. Anthropologische Analysen von Skelettresten bestätigen vielfach die Interpretation der Grabfunde, können aber auch zu Erkenntnissen führen, die zu einem radikalen Umdenken zwingen.
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