Hat unsere Vorstellung Bestand oder müssen Archäologen umdenken lernen und sich mehr bemühen, auf dem Boden einer wertfreien Neutralität zu bleiben? Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema versucht Archäologie in Niedersachsen herauszufinden, worauf sich gesellschaftlichen Differenzierungen begründen oder in wieweit materielle Abstufungen zugleich eine soziale Stellung – in der Lebensgemeinschaft, in der Überlieferung – widerspiegeln. Im zweiten Teil informieren Berichte und Dokumentationen aus Zeiten, in denen noch niemand an Niedersachsen gedacht hat – die mittlerweile aber fest mit seiner Geschichte verknüpft sind. Lesenswerte, bebilderte Beiträge berichten unter anderem davon, dass zu Grabungsbeginn eigentlich anderes erwartet wurde. Also von Archäologen- und Finderglück, zu dem gelegentlich auch Flohmarktfunde beitragen. Mit einer wohlüberlegten Konstruktion wurde in der Jungsteinzeit der derzeit älteste bekannte Brunnen errichtet. An Tierknochen lässt sich die
Lebensgeschichte von Menschen in der Bronzezeit nachvollziehen und sehr viele Bierflaschen müssen nicht unbedingt ein Depotfund sein.
Steingewordenes Dokument eines sozialen Aufstiegs
7,90 €In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts beteiligte sich Gerbert von Stotel als frisch ernannter Edelherr an einem päpstlich angeordneten Kreuzzug gegen die Stedinger Bevölkerung und ging als Kriegsgewinner daraus hervor. Er baute sich einen neue, mit einer Steinmauer befestigte Burg in der Lune-Niederung und manifestierte damit sehr eindrucksvoll seine neu erlangten Herrschaftsansprüche.
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